WJT: Tag 0: Volunteer werden
2008-07-14 22:35
Der Weltjugendtag ist endlich da, der ja ein Mitgrund war, wieso ich nach Australien wollte. Doch so leicht ist das Ganze nicht. An sich habe ich ausnahmsweise veruscht alles alles rechtzeitig zu regeln (fast).
Vorgeschichte
Mein Urlaub stand schon bevor ich in Australien ankam im Terminkalender meines Chefs, als Volunteer (Freiwilliger Helfer) habe ich mich bereits im Mai veruscht zu registrieren.
Doch genau das war das Problem. Die Registrierung war nicht erfolgreich. Ich hatte es mehrmals versucht, bis ich schließlich eine E-Mail geschrieben hatte, dass ich mich nicht registrieren kann.
Zurück kam dann, dass das ein Softwareproblem sei, dass bis zum Weltjugendtag nicht behoben werden könne. Einige Tage später kam dann, dass die Helfer durch einen Auswahlprozess durchlaufen um eine passende Arbeit zu finden, und sie hoffen, dass was passendes für mich dabei sei. Ansonsten solle ich mich als Pilger anmelden und bezahlen, ich würde dann das Geld rückerstattet bekommen.
Dann wurde es Juli und ich dachte mir, so langsam würde es doch mal Zeit. Also habe ich nochmal einen Blick auf die Weltjugendtagsseite geworfen und ein Registrierungsformular für Australier entdeckt, das wesentlich kürzer zum Ausfüllen war, nur Name, Anschrift und Telefonnummer.
Aber genau die Telefonnummer war ein Problem für mich, ich habe ja keine. Also eine Mail geschrieben was ich stattdessen ausfülle solle, 1111111, gesagt getan. Dann zwei Mails später kam noch die Frage an welchen Tagen ich verfügbar sei. Ich war schon froh, dass das doch noch geklappt hat. Hat es aber nicht. Seitdem kein Lebenszeichen mehr von seiten des Weltjugendtags.
Ich habe immernoch gehofft, allerdings Sonntags dann doch verzweifelt versucht bei der Volunteer-Hotline anzurufen, da ging aber niemand hin (eigentlich hätte ich schon gedacht, dass die da auch Sonntags einen armen Helfer hinsetzen). Dann viel mir noch ein, dass ja ein Ex-Kaplan auch in Australien war, vielleicht hatte der ja Connections.
Also den angerufen. Der hatte aber leider keine Möglichkeit mir direkt zu Helfen, konnte mir aber einen Joker zuspielen, den ich immernoch habe: die australische Handynummer vom BDKJ Bundespräses.
Ich dachte mir aber, ich versuche es einfach am Montag nochmal bei der Volunteer-Hotline, oder vielleicht kam ja doch noch eine Antwort auf die Mail.
Tag 0: Der erste Tag für Helfer
Der ofizielle Beginn ist morgen, die Helfer sollten aber ab heute verfügbar sein. Das ist doch der optimale Zeitpunkt um Helfer zu werden.
Die Hotline war natürlich nicht besetzt, und Mail kam auch keine. Was also nun? Ganz einfach: es wird wohl wie 2005 in Köln sein, die Organisation ist umso schlechter umso höher man kommt, also gar nicht erst versuchen es an höherer Stelle zu probieren.
Also schnell im Internet informiert wo die Orte von Wjt-Events sind. Vielversprechend schien Darling Harbour, da dort das Messezentrum ist, und vielleicht würden dort, wie in Köln, die Volunteer-Uniformen verteilt werden.
Leider war dort nur das Medienzentrum. Helfer waren nur spärlich unterwegs. Es musste also wo anders sein. Ab zum nächsten Veranstalltungsort: Hyde-Park. Da war schon einiges mehr an Pilgern und Volunteers unterwegs. Einen genauen Plan hatte ich noch nicht, doch dann sah ich zum Glück einen Informationsstand. Dort habe ich dann mein Problem erklärt. Die Dame meinte, ich sollte da vorne zu dem Zelt gehen und einfach sagen ich bin Volunteer. Da hieß es dann, ich brauche erst eine Uniform, die gibt's in der Grdfjk Street. Wie bitte Grjsgk Street 1, nahe der Central Station. Ich dachte mir, dass das dort schon jemand wissen würde.
Also zur Central Station, dort gefragt: links in die George Street, dort vier Blocks runter, da ist es dann. Vier Blocks bei der Straße kommt meines Erachtens sehr auf die Definition von Block an, ich hatte auf jedenfall eine Andere, und habe es nicht gefunden.
Nach einer Weile verzweifeltem Umherirrens, dann zurück zum Hyde-Park und nochmal beim Volunteer Check-In bei der netten Australierin nachgefragt. Die hat es mir diesmal dann aufgeschrieben, so konnte ich es dann locker-luftig auf dem Stadtplan an der Central Station nachschauen, und schließlich auch finden.
Sie hatte mich noch darauf hingewiesen, dass man drei Stunden lang anstehen würde. Ich dachte mir nur, dass das ja so topp-organisiert ist wie in Köln. Dort angekommen war die Warteschlange tatsächlich etwas sehr lang.
Und da sitze ich nun, seit einer Stunde wartend (aber ich denke es wird nur noch eine und nicht zwei Stunden dauern).
Immerhin hat mir ein bereits eingecheckter deutscher Volunteer mut gemacht. Er hat erzählt, dass ein Freund von ihm abgelehnt wurde, aber bereits sieben Jobs für ihn vorgesehen waren. Ich hoffe also, dass für mich auch ein Job bereitstehen wird.
Nachtrag
Hier nun der Nachtrag was dann geschah, nachdem ich gerade als ich es schreiben wollte eine Ladung Wasser über die Tastatur gekippt habe. Ich kam also rein und war sogar im System vorhanden. Allerdings stimme irgendwas nicht. Warscheinlich war meine Polizeiakte noch nicht überprüft worden, und ein Foto gab es von mir auch noch nicht. Ich sollte ins nächste Zimmer gehen, dort würde mir dann weitergeholfen werden.
Im Endeffekt meinte ein netter Herr dann nur, da heute so viel los sei, würde dass noch ewig dauern und um ehrlich zu sein, würde er an meiner Stelle einfach morgen Früh nochmal kommen. Das hörte sich nach einer guten Idee an.