2009-01-24
22:35
Gestern war endlich der Große Tag, der
Big Day Out 2009. Es war sozusagen mein
Rock im Part Ersatz, wobei mein Wissen über die zu sehenden Band größtenteils
von „noch nie gehört” bis „noch gar nie nicht gehört”
reichte. Das machte die Auswahl teilweise einfach („ich gehe zu den Bands
die ich kenne”), aber auch trickreich („Was mache ich in den
restlichen 8 Stunden”).
Die Bands
Aber dank MySpace ist es einfacher
denn je alle Bands im Voraus mal durchzuhören. Hier also die Bands bei denen
ich schlussendlich gelandet bin (in chronologischer Reihenfolge)
The Grates
Ich würde The Grates
(bei MySpace) als typischen
Indie-Pop mit weiblicher Lead-Sängering bezeichnen. Gute Stimmung im Stadion,
viele rumhüpfende Leute.
Unter anderem drei 15-jährige Mädels die sahen das sich Wasser trinke,
obwohl ich einen über 18 Bändel hatte. Die wollten mir den Bändel
abschwatzen. Doch selbst wenn ich ihn ihnen gegeben hätte, glaube ich kaum
dass die Alkohl bekommen hätten, die sahen einfach viel zu minderjährig aus.
Cog
Ich habe nur kurz bei Coq
(bei MySpace) reingehört, es
war mir zu hart und nichtssagend, obwohl es sich auf MySpace vielversprechend
angehört hatte.
Mercy Arms
Auch Mercy Arms
(bei MySpace) hörten sich gut
auf MySpace an (nach gutem Indie-Rock), waren aber nicht der Brüller. Das lag
vielleicht auch an dem mini-kleinen Stadion (Ich habe keine Ahnung welchen
Sport man darin betreibt, vielleicht Boccia?) inn dem sie spielten lag.
Ich nutze die „Pause”, um mich während des Konzerts unter einer Treppe im
Schatten zu verkriechen.
Sneaky Sound System
Bei Sneaky Sound
System (bei
MySpace) war das Stadion schon wesentlich voller. Wiederum
Gute-Laune-Musik, nett zum anhören, aber irgendwie nichts besonderes (diese
Meinung teilte ein Großteil des Publikums offesichtlich nicht).
Pendulum
Mit Pendulum
(bei MySpace) gab es dann
einen Drum and Bass Drum Act der nicht enttäuchte. Vorallem habe ich mich
darüber gefreut den Voodo People Remix von Pendulum live zu hören, und nicht
nur jeden Freitag in der Kantine aus
der Konserve.
The Drones
Ich hatte keine Ahnung was mich bei
The Drones
(bei MySpace) erwarten
würde, ich bin einfach mal als Lückenfüller vor Cut Copy hingangen. Irgendwie
gar nicht meine Musik, also habe ich einfach die Zeit genütz um das Konzert
gemütlich im Gras liegend zu genießen.
Cut Copy
Cut Copy
(bei MySpace) war endlich mal
einer der wenigen Bands die ich kannte. Die werden eigentlich in jeden Club
in Syndey gespielt. Der Synthie-Indi-Pop passt einfach überall rein. Viele
gut gelaunte Leute und endlich mal Leider die ich schonmal gehört hatte.
The Prodigy
The Prodigy
(bei MySpace) waren einfach
genial. Der Auftritt war in einer riesigen Halle (Prodigy sprach von
40 000 Leuten, wieviel es wirklich waren weiß ich nicht), es war einiges
los, aber Platz genug um zu tanzen (oder abzugehen wie Schmidts Katze).
Gepspielt wurde alles was man hören will, inkl. Out of Space
(No good zu erwarten wäre zu gewagt). Die neuen Tracks hören sich
durchaus nicht schlecht an.
Das Wetter
Aufmerksame Leser werden bemerkt haben, dass ich mich zwischendurch
ausgeruht habe. Bei gefühlten Temperaturen um die 32-33°C war dies auch bitter
nötig. Das hört sich nicht so wild an. Im Schatten ist es das auch nicht, aber
in der prallen fast senkrecht stehenden Sonne schon (laut Wikipedia kann
direkte Sonneneinstrahlung die Tempreatur bis zu 8°C erhöhen). Dennoch bin ich
wirklich froh dass das Festival nicht einen Tag später war, bei gefühlten
Temperaturen bis zu 38°C.
Wenn man genug trinkt (wobei ich es eine Frechheit finde dass ein Wasser
(600ml) AUD $4 (2 Euro) gekostet hat) und hin und wieder Päuschen im Schatten
einlegt. Für alle besorgten: natürlich habe ich mich brav mit kostenloser
Cancer Council Sonnencreme
eingeschmiert und keinen Sonnenbrand davongetragen.
Organisation
Organisatorisch ist der Big Day Out ganz anders anders als Rock im
Park. Am Eingang wurden Rucksäcke/Taschen kontrolliert (wie gründlich weiß ich
nicht, ich war ohne unterwegs), abgetastet wurde soweit ich das gesehen habe
aber niemand. Dafür musste man seine Wasserflasche wegschmeißen um zwei Meter
nach dem Eingang eine neue zu kaufen.
Bändel, also „ich bin erlaubt hier drin zu sein”-Kennzeichnung gab es nicht,
stattdessen gab es aber welche mit „über 18”, damit man weiß wer Alkohol
trinken darf und wer nicht.
Die größte Ansammlung von Security gab es rund um die Theken die (soweit ich
weiß ausschließlich) Alkohl ausgeschenkt haben, die sog. Bar Security.
Wie man sieht ist Alkohol und Australien ein besonderes Thema. Ich persönlich
hätte Securities z.B. in Stadion bei den Schmalen Aufgängen erwartet, wo die
Leute Gleichzeitig zur Bühne und heraus wollten und sich gnadenlos blokiert
haben. Anstehen und Einreihen ist in Australien aber gar kein Problem. Sei es
beim Bus oder bei einem Festival, da ist (fast) kein Gedränge und Geschiebe,
was erklärt warum man da keine Securities braucht.
Der großte Fauxpas war ungefähr eine Stunde vor dem Prodigy Konzert, rund um
die Halle war das Wasser ausverkauft. Auserhalb gab es vielleicht noch Wasser,
aber wer wollte sich schon, entgegen der einströmenden Menschenmasse, von der
Halle wegbewegen. Aber Glücklicherweise gab es dann an einem Ende eine neue
Wasserlieferung.
Silent Disco
Bei einem meiner letzten Kinofilme die ich im Kinodreieck vor meiner
Abreise gesehen habe, Berlin am
Meer gab es eine Szene von einer Party bei der die Leute Kopfhörer tragen
um di Musik zu hören, betrachter hören also keine Musik.
Ich habe damals glaube ich jedem erzählt wie genial ich die Idee finde und
dass ich gerne mal so eine Party schmeißen würde. Leider war mir die Schlange
zu lang, aber immerhin habe ich endlich mal so eine Party gesehen. Es ist
wirklich lustig Leute tanzen/rumhüpfen zu sehen ohne die Musik zu hören,
vorallem wenn dann auch noch Lieder kommen die jeder kennt und alle lauthals
mitsingen.
Der Heimweg
Der Heimweg war eine Sache für sich. Natürlich gab es Sonderzüge zurück in
die Stadt und alles rund um den Bahnhof war recht gut organisiert. Wäre da
nicht eine Polizeiaktion gewesen die alles über den haufen wirft.
An der Olympic Park Station wurde noch entschuldigt dass die Züge deswegen
Verpätung haben und sogar vorgeschlagen Lieder zum Zeitvertreib zu singen.
Dennoch hat es nicht lange gedauert und ich hatte mich schon gefreut in
20 min an der Central Station zu sein, jedoch stoppte der Zug zwischendrin
einige Male, Über die Lautsprecher war zu erfahren, dass in Redfern (eine
Station vor Central Station) seien Leute über die Gleise gerannt, wesegen die
Polzei den Bahnhof bis auf ein Gleis gesperrt hat, dies würde zu Verzögerungen
führen.
Nach einer Stunde (statt unter 20 min) in Redfern angekommen, wurde
dann wiederum per Lautsprecher mitgeteilt dass man besser hier aussteigen würde
und in die Innenstadt laufen, anstatt zu warten dass der Zug doch noch
irgendwann weiterfahren würde. Also sind alle ausgestiegen und heimgelaufen.
Ich hatte keine Ahnung wo ich hin musste, aber einfach allen Nachlaufen hat
funktioniert (außerdem gab es hin und wieder Straßenschilder mit „City ist in
dieser Richtung”. Gut dass ich in Surry Hills wohne, da waren es von Redfern
nur ca. 25 Minuten zu Fuß.
Fazit
Es war ein großer Tag mit richtigem Festival flair obwohl es nur ein Tag
lang war. Gute Musik gab es auch, was will man mehr. Trotzdem freue ich mich
natürlich wieder darauf mit tausenden von Hlgeistlern auf ein mehrtägiges
Festival zu fahren.
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