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the blllog.

EU Urheberrechtsreform Nachlese

2019-04-23 22:35

Die EU Urheberrechtsreform ist seit dem 15. April endgültig beschlossen. Leider konnten die strittigen Dinge wie Änderungen beim Leistungsschutzrecht oder drohende Uploadfilter nicht verhindert werden.

Zunächst ein bisschen Hintergrund zur Urheberrechtsreform. Die Reform sieht mehrere Änderungen vor, die durchaus nicht alle schlecht sind, einen guten Überblick zum Thema ist [dieser Blog-Eintrag von Julia Reda]. Noch vor der Abstimmung gab es einen, meines Erachtens, sehr guten Gastbeitrag von Dorothee Bär bei der Main Post, bei dem auf die negativen Auswirkungen der Reform eingegangen wird.

Darüber hinaus gab es auch die Warnung vom UN-Sonderberichterstatter zur Meinungsfreiheit David Kayne davor, dass die Reform zur Einschränkung der Meinungsfreiheit führen wird.

Bereits einen Tag nach der Zustimmung des EU Parlaments am 26. März hatte der französische Kulturminister Franck Riester angekündigt, dass Frankreich in Filtertechnologie investieren will. Es wird also wohl trotz der Protokollnotiz Deutschlands zu Uploadfiltern kommen.

Was mich bei der gesamten Debatte wirklich gestört hat, war die Unwissenheit vieler Beteiligter. Auch ich habe Fehler gemacht, diesen aber umgehend korrigiert. Dabei ist es eben hilfreich auch die Argumente der Gegenseite zu hören. Besonders bei der Debatte im EU Parlament direkt vor der Abstimmung (direkt als Video) wurden deutlich, wie viele Abgeordnete nicht wirklich verstanden haben, um was es genau geht, bzw. welche Folgen die Reform hat. Es gab sogar plumpe Angriffe, die mit der eigentlichen Sache zu tun hatten. Es kam bei den Befürwortern wohl nicht an, dass auch die Gegner, wie ich, eine Urheberrechtsform wollen, es geht lediglich um deren Umsetzung. Der Redebeitrag von Julia Reda war (wie so oft) hervorragend. Sie fasst die Faktenlage noch einmal kurz zusammen und beschreibt auch den Frust der Teilnehmer der Massenproteste. Zur möglichen Folge der Politikverdrossenheit gibt es auch einen sehr guten Kommentar auf tagesschau.de.

Spannend ist auch noch die Frage, wer die eigentlichen Gewinner dieser Reform sind. Die Befürworter haben immer die Urheber als Gewinner der Reform ins Feld geführt. Allerdings handelte es dabei immer um Urheber die von Verwertungsgesellschaften vertreten werden. Es wurde dabei außer Acht gelassen, dass es gerade im Internetzeitalter eine Vielzahl von anderen Möglichkeiten gibt Urheber zu sein. Dazu gibt es zwei nette Geschichten, einmal der Versuch als Privatperson für Fotos Vertreten zu werden, das andere Mal als Videoproducer auf YouTube. Beides ist derzeit nicht möglich.

Ich hatte mich außerdem daran beteiligt bei den Brüsseler Büros der Abgeordneten anzurufen. Dabei war das Feedback sehr verschieden. Es reichte von einem freundlichen „ich werde dies so weitergeben“, über „die Abgeordnete stimmt wie ihre Kollegin, entgegen der Mehrheit ihrer Fraktion, bzw. der Bundesfraktion“ bis zu „es rufen so viele an, ich werde deshalb nicht mit Ihnen sprechen, die Abgeordnete wird sich aber eine fundierte Meinung bilden“ (im Endeffekt dann aber gar nicht abstimmen).

Zum Schluss möchte ich mich bei Allen bedanken die so hart dagegen gekämpft haben, Demos organisiert und natürlich auch den zahlreichen Teilnehmern.

Categories: de, EU, politics, copyright

Bewerbung bei Prototypefund

2017-10-02 22:35

Update 2017-10-06: There's also an English translation of this blog post now.

Ich habe mich für die dritte Runde des Prototypefund mit Noise beworben (vielen Dank an alle die Korrektur gelesen haben). Nachdem Jon seine Bewerbung mit Transforlabs veröffentlicht hat, will ich diesem Beispiel folgen und meine auch online stellen. Zudem bin ich Transparenz-Fan und natürlich auch neugierig was andere so geschrieben haben. Und obendrein gibt es noch eine Idee wohin die Reise mit Noise gehen könnte.

An welchen Open-Source-Projekten hast Du bisher gearbeitet?

Wie bezieht sich Dein Projekt auf den Themenschwerpunkt der 3. Runde?

Noise bietet Menschen die keine Computexpert_innen sind, die Möglichkeit selbst Datenanalysen durchzuführen. Meiner Erfahrung nach ist dies bisher meist einer kleinen Gruppe vorbehalten – Entwickler_innen – die wissen, wie sie mit Rohdaten umzugehen haben. Sollte man nicht die Auswertung der Datenschätze einer größeren Benutzergruppe eröffnen? Zum Beipiel Personen, die sich Grundkenntnisse im Programmieren angeeignet haben, denen aber tiefergehende Kenntnisse über die Funktionsweise oder Administration von Datenbanken fehlen. Für all jene sollte es möglich sein, die Daten ganz einfach innerhalb ihrer gewohnten Umgebung einzuspielen, um anschließend direkt mit der Analyse beginnen zu können.

Welches gesellschaftliche Problem willst Du mit Deinem Projekt lösen?

Durch die Open-Data Bewegung findet eine Demokratisierung der Datenwelt statt. Diese bietet großes Potential für freiere Meinungsbildung und mehr Selbstbestimmtheit. Aussagen und Fakten können direkt nachvollzogen und verifiziert werden. Allerdings muss dieses Potential noch besser ausgeschöpft werden. Das alleinige vorhanden sein der Daten reicht dafür nicht aus. Eine zentrale Herausforderung besteht darin Softwarelösungen zu schaffen, um die Analyse der Daten zugänglicher zu gestalten.

Wie willst Du Dein Projekt technisch umsetzen?

Noise ist eine in Rust geschriebene Bibliothek zum Durchsuchen und Analysieren von Daten im JSON-Format. Es gibt schon eine erste funktionsfähige Version. Die unterste Ebene des Systems bildet Facebooks Key-Value-Store RocksDB, das angepasst wurde, um räumliche Anfragen zu unterstützen. Grundlage für die Integration mit anderen Programmier-/Scriptsprachen bildet eine C-API. Damit wäre es auch denkbar, Noise als Backend/Treiber für Projekte wie GDAL oder R zu nutzen. Das Zusammenspiel mit Programmier-/Scriptsprachen hört aber nicht bei der API auf. Mittlerweile haben die meisten Sprachen ein ganzes Ökosystem mit einem Paketmanager. Daher ist es wichtig, dass Noise über die nativen Installationsmechanismen der jeweiligen Umgebung installiert werden kann. Dadurch wird auch der Einstieg erleichtert. Bei Node.js funktioniert dies bereits per "npm install noise-search".

Welche ähnlichen Lösungen gibt es schon, und was wird Dein Projekt anders bzw. besser machen?

Apache Lucene ist eine Bibliothek zur Volltext-Suche. Da sie sehr low-level ist, wird sie meist nicht direkt, sondern in Verbindung mit Elasticsearch/Apache Solr verwendet. Noise befindet sich im Gegensatz zu Apache Lucene auf einer höheren Ebene und arbeitet mit Daten im JSON Format, deren Verarbeitung/Analyse mit Hilfe einer einfachen Querysprache stattfindet.

Wer ist die Zielgruppe, und wie soll Dein Tool sie erreichen?

Die Zielgruppe sind Personen mit Grundkenntnissen im Programmieren. Dies können zum einen Wissenschaftler_innen sein, die Analysen für ihre empirischen Studien machen. Zum anderen aber auch Bürger_innen der Zivilgesellschaft, die einen Sachverhalt genauer unter die Lupe nehmen wollen. Durch die Integration in verschiedene Programmier-/Scriptsprachen ist Noise dort nur eine weitere Abhängigkeit/Bibliothek und somit sehr leicht über die jeweiligen Paketmanager aufzufinden und zu installieren.

Hast Du schon an der Idee gearbeitet? Wenn ja, beschreibe kurz den aktuellen Stand und erkläre die Neuerung.

Die erste Version unterstützt bereits grundlegende Volltext-Suche, zudem können Zahlbereichsanfragen und räumliche Anfragen auf Geodaten (GeoJSON) gemacht werden. Die nächsten Schritte bestehen darin, das System robuster zu machen und weitere Schnittstellen zu schaffen. Der bereits bestehenden Node.js API könnte beispielsweise eine für Python folgen. Auch sollen kleine Analyseprojekte durchgeführt werden, um die Fähigkeiten von Noise zu demonstrieren. Diese können dann in Form von Tutorials aufgearbeitet werden und dadurch den Einstieg wiederum erleichtern.

Skizziere kurz die wichtigsten Meilensteine, die Du im Förderzeitraum umsetzen willst.

  • C-API: Umwandlung der bisherigen Node.js API, die auf Rust aufsetzt, in eine saubere C-API.
  • Python API: Tiefgreifende Integration wie bei der Node.js API, um eine einfache Installation per Paketmanager zu ermöglichen.
  • Mehr Beispiele/Dokumentation: Kleine Beispielprojekte, die in Form von Tutorials dokumentiert werden, um die Konzepte von Noise zugänglicher zu machen.
  • Interne Verbesserungen: Der sehr eng mit dem Rest des Systems verbundene Query-Parser soll entflochten werden, u. a. für bessere Fehlermeldungen.
  • Benchmarks: Benchmarks sollen Regressionen verhindern und eine Möglichkeit bieten, Noise mit anderen Systemen zu vergleichen.

Categories: de, Noise, funding

Freifunk in Augsburg-Hochzoll

2016-11-29 22:35

Vor ca. einem halben Jahr gab es den ersten Kontakt zwischen dem Helferkreis Asyl-Helferkreis Aufwind Augsburg SüdOst und mir bei einem Info-Abend zur geplanten Unterkunft in Augsburg-Hochzoll. Wenig später wurde es dann konkreter und wir fanden eine mögliche Lösung um die Geflüchteten mit Internet zu versorgen.

Die Idee war die Internetverbindung per Freifunk vom Hotelturm zu St. Matthäus zur Unterkunft hin zu übertragen. Glücklicherweise hat es wie geplant funktioniert, das erste Youtube-Video wurde dort auch schon angeschaut.

Insgesamt wurden 3 NanoStations verbaut (inkl. jeweils einem Überspannungsschutz), die per Kugelgelenk angebracht wurden. Zwei davon in St. Matthaus, eine Richtung Hotelturm, eine Richtung Unterkunft und eine in der Unterkunft in Richtung St. Matthäus. Zusätzlich ein Router (TP-Link WR1043ND) im Haus und insgesamt viele viele Kabel. Zusammen sieht das dann so aus…

Tisch voller Hardware

…und hat einen Wert von ca. 400 €.

Finanziert wurde das Ganze durch 32 großzügigen Spendern die innerhalb nur 20 Tage 510 Euro gespendet haben. An dieser Stelle nochmal einen herzlichen Dank an alle die beigetragen haben! Das überschüssige Geld (103.16 €) wird dem gleichen Zweck, Freifunk für Asylunterkünfte, zugutekommen.

Konfiguriert haben wir die Hardware an einem Abend vor der Installation (3 Stunden). Die Installation selbst war nach 4 Stunden fertig, da wir zwei Teams bilden konnten. Vielen Dank auch an die Leute vom Freifunk Augsburg, ohne Euch wäre das nicht möglich gewesen. Hier noch ein paar Bilder damit man einen Eindruck bekommt wie aus einem Haufen Hardware und Kabeln eine funktionierende Internetverbindung wird.

Wie man sieht war auch im Kirchturm von St. Matthäus einiges an Arbeit nötig. Mein Dank gilt deshalb auch der Gemeinde und dem Pfarrer von St. Matthäus, die diese Installation ermöglicht haben und die darüber hinausgehende problemlose Zusammenarbeit.

Laptop und NanoStation im Kirchturm

Blick auf Hotelturm von NanoStation aus

Kabel und PoE-Adapter ordentlich verlegt

Außenansicht St. Matthäus

NanoStation der Unterkunft im Sonnenuntergang

Categories: de, Freifunk

GeoCouch Vortrag in Augsburg

2010-07-07 22:35

Im Rahmen des Diplomandencolloquium des Lehrstuhl für Humangeographie und Geoinformatik halte ich am 19.07.2010 um 17:30 Uhr (Raum 2125) an der Uni Augsburg einen Votrag über GeoCouch. Der genaue Titel lautet:

GeoCouch: Eine Erweiterung für CouchDB zur Abfrage räumlicher Daten

Er richtet sich an Geographen, wird also nicht zu sehr ins Detail der Implementierung gehen. Es sind auch keine Vorkenntnisse zum Thema CouchDB nötig. Wer also mehr über CouchDB und GeoCouch wissen will, ist herzlich dazu eingeladen. Danach stehe ich natürlich zu Fragen zur Verfügung.

Ich habe keine Ahnung wie groß die CouchDB Community im Raum Augsburg ist, aber sollte jemand dieser Einladung folgen, spricht auch nichts gegen ein anschließendes kleines CouchDB/GeoCouch/NoSQL Meetup. Am besten meldet ihr euch bei mir per Mail, denn wenn ein paar Leute sicher kommen, werden es sich andere bestimmt auch überlegen.

Sorry Planet CouchDB for writing in German, but this is about a talk in German.

Categories: de, CouchDB, GeoCouch, Erlang, geo

Paul van Dyk auf Street Parade 2009

2009-05-21 22:35

Hin und wieder schaue ich nach ob Paul van Dyk mal wieder in meiner Nähe auflegt. Was musste ich diesmal zu meinem Erstaunen feststellen? Er ist dieses Jahr auf der Street Parade 2009 vertreten, sowohl mit einem Truck als auch auf der Main-Stage. Selbst wenn es nur halb so gut wie 2007 wird, muss man da auf jeden Fall hin.

Categories: de, Musik, Festival

Bierprobe für Festivals

2009-04-12 22:35

Der Frühling beginnt und die Festival-Saison steht vor der Tür. Da muss man natürlich rechtzeitig Gedanken machen, wie man seinen Wasserhaushalt bei schweißtreibenden Konzerten und langen Nächten in Schuss hält.

Deshalb machten sich drei tapfere Tester auf in die Dosenpfad-Oase Österreich, um das beste Dosenbier der Saison zu küren. Die Bierprobe war natürlich auf höchstem wissenschaftlichen Niveau.

Testanordnung

Getrunken werden jeweils drei Dosen, die dann Reihum gegeben werden. Nachdem jeder probiert hat, wird darüber diskutiert und jeweils individuell eine Wertung in den im nächsten Abschnitt beschriebenen Kriterien vergeben. Danach wird die Dose mit dem verbleibenden Rest (etwa halb voll) in die Sonne gestellt. Jetzt werden die nächsten drei Dosen geöffnet.

Wenn das in der Sonnte stehende Bier dann auf Festivaltemperatur ist, wird nochmal nach dem gleichen Schema getrunken.

Testkriterien

Nachdem man sich bei Festivals immer schönes Wetter wünscht, spielt die Süffigkeit wenn das Bier warm und lack ist natürlich eine übergeordnete Rolle.

Süffigkeit kalt/frisch

Direkt nach dem Öffnen der Dose wird das kühle Bier getrunken und auf Süffigkeit überprüft.

Süffigkeit warm/lack

Nachdem die halbvollen Dosen in die Sonne gestellt wurden um warm und lack zu werden, wird die Süffigkeit nochmal überprüft. Die Veränderungen kann je nach Bier sehr verschieden ausfallen.

Gesamteindruck

Der Gesamteindruck hängt natürlich mit den vorher genannten Kriterien zusammen, wobei dort aber auch der Geschmack mit in die Wertung einfließt.

Name (Slogan) Süffigkeit kalt/frisch Süffigkeit warm/lack Gesamt-
eindruck
Alkohol-
gehalt
Preis in Euro (%/Euro)
Pittinger Premium Schankbier1 sehr gut (1,3) sehr gut (1,3) sehr gut (1,3) 4,2% 0,49 (8,57)
Egger Märzen1 befriedigend (3,0) sehr gut (1,3) gut (2,3) 5,2% 0,55 (9,54)
Schwechater Bier (…recht hat er)2 gut (2,3) gut (2,3) gut (2,3) 5,0% 0,79 (6,33)
Gösser Märzen (Gut. Besser. Gösser)3 befriedigend (2,6) befriedigend (3,3) befriedigend (3,3) 5,2% 0,99 (5,25)
Skol (Bier von internationalem Format) ausreichend (3,7) befriedigend (3,0) befriedigend (3,3) 4,0% 0,69 (5,80)
Stiegl Goldbräu4 mangelhaft (4,7) befriedigend (3,0) ausreichend (3,7) 4.9% 0,99 (4,95)
Budweiser (Budvar) Lager gut (2,0) ausreichend (3,7) ausreichend (4,0) 5,0% 0,89 (5,62)
Zipfer Märzen (Ein Glas heller Freude)5 befriedigend (2,6) mangelhaft (5,0) ausreichend (4,0) 5,0% 0,99 (5,05)
Kaiser Fassttyp6 mangelhaft (5,0) mangelhaft (5,0) mangelhaft (5,0) 5,0% 0,99 (5,05)
  1. Je wärmer desto besser
  2. Schmeckt gut, Nachgeschmack nicht festivaltauglich (wird schwächer wenn es warm ist)
  3. Ewig langer Nachgeschmack (selbst wenn es warm ist)
  4. Festivaluntauglicher Nachgeschmack verfliegt schnell
  5. Warm unglaublich festivaluntauglich
  6. Einfach unheimlich festivaluntauglich

Glossar

Süffigkeit

Ob's Bier sauba nunderloffd.

Festivaltauglichkeit

Ob das Bier geschmacklich dazu geeignet ist, es in Festival zuträglichen Mengen zu sich zu nehmen.

Besonderheit

Ein Bier hebt sich aufgrund seines sehr einfallsreichen Slogan heraus: Schwechater …recht hat er

Unser Rat

Der Testsieger ist klar das Pittinger, es überzeugt sowohl kalt/frisch als ach warm/lack und das bei einem sehr hohen Prozent pro Euro Gehalt, es stimmt also auch das Preis-/Leistungsverhältnis.

Wer viele Umdrehungen für wenig Geld will kann natürlich auch zum Egger greifen.

Categories: de, Festival

Australien-Reise II: Ab in den Norden

2009-03-05 22:35

Der zweite Teil der Reise ging nach Norden, wer hätte dass gedacht. Das Northern Territory hat natürlich eine andere Zeit als South Australia, warum sollten sich die Staaten eines Landes auch einigen ob sie eine Sommerzeit wollen oder nicht.

Alice Springs

Alice Springs, der Ghan, die Tour zum Uluru und die Hotels sind der kostspieligste Teil meiner Reise, deswegen konnte ich also z.B. klimatisierte Hotelzimmer genießen was bei über 35°C nicht so schlecht war.

Nach dem Pflichtbesuch des Uluru bei Sonnenuntergang gab es dann ein BBQ mit anschließendem Sternegucken. Das ist echt der Wahnsinn, ich habe noch nie zwei andere Galaxien am Sternenhimmel gesehen (sie sehen aus wie Wolken). Sternenguckerfans sollten also unbedingt über eine Reise zum Uluru nachdenken.

Als Betthupferln folgte ich der Einladung eines österreichischen Pärchens auf Hochzeitsreise einen selbstgebrannten Schnapps zu trinken.

Ich hatte dann noch einen Tag um die „Metropole” Alice Springs unsicher zu machen. Das war aber mehr traurig als atemberaubend. Die Tage zuvor ging es um die jahrtausendealte Aborigines-Kultur und man konnte sich gut vorstellen, dass die immernoch so leben könnten. Doch leider können sie das eben nicht. Die Innenstadt ist voller Shopping Malls und Fastfood-Restaurants. Da ist für Aborigines natürlich kein Platz.

Da muss ich mir schon die Frage stellen: Was wäre wenn die Europäer Australien nie besiedelt hätten. Würden die Aborigines nicht dem Image entsprechend faul im Schatten rumlungern, sondern fröhlich durch die Landschaft springen, Tiere jagen, Früchte sammeln und ein glückliches Dasein haben?

Katherine

Auf dem weg nach Darwin macht der Ghan für ein paar Stunden halt in Katherine. Ich habe mich für eine Tour entschieden die nur einen Bustransfer zu der Katherine Gorge beinhaltet. Vorort kann man dann ein wenig raumlaufen.

Obwohl der Busfahrer abgeraten hatte, gingen alle den längeren Wanderweg anstatt stundenlang im Cafe rumzugammeln, der es definitv Wert war. Die Landschaft entspricht so ziemlich dem was ich mir unter Paradies vorstelle. Zum Glück sagen Bilder mehr wie tausend Worte.

Darwin

Sehr gut an Darwin ist schonmal dass ein Großteil der Hostels direkt in der Straße angesiedelt sind in der auch haufenweise Bars sind. So kam es, dass ich ein paar nette Nächte mit Leuten die auch mit dem Ghan gefahren sind verbrachte.

Das wetter war wie erwartet heiß mit hoher Luffeutchtigkeit und Gewittern mit kurzen Starkniederschlägen. Ein paar Tage kann man das aber schon aushalten.

Schwuppdiwupp zurück nach Sydney geflogen und fertig ist die Tour.

Categories: de, Leben

Australien-Reise I: Ab in den Süden

2009-02-16 22:35

Nach über 10 Monaten des Arbeitens war es Zeit für Urlaub. Da ich mich eher Ausruhe und nicht jeden Morgen um 7:00 Uhr aufstehe um alles zu sehen was es gibt, habe ich nicht so viel Bloggenswertes.

Melbourne

Melbourne ist schon eine nette Stadt. Obwohl sie fast gleicht viele Einwohner wie Sydney hat, fühlt sie sich kleiner an. Mehr wie die europäische Stadt von nebenan mit Cafes und historischen Gebäude hier und dort. Im Gegensatz zu Sydney, dass mehr wie die Metropole, die Global-City ist.

Es gibt auch eine nette Kneipenstraße die ich Dank eines Kollegens kennenlernen durfte. In den Pubs kommt sogar Rockmusik und nicht nur elektronische Musik wie es größtenteils in Syndey der Fall ist.

Adelaide

Und die Städte werden immer kleiner. Adelaide ist aber ganz nett und hat natürlich auch eine Straße mit Kneipen. Gut dass ich auch dort Kollegen finden konnte, die mit mir ein paar Bierchen genossen.

Ich habe dann auch noch den Tip bekommen den Cleland Wildlife Park zu besuchen. Ein schöner Park, allerdings dachte ich mir, dass Kängurus und Koalas in einem Wildlife Park anzuschauen ist ein bisschen wie wenn man bei uns in den Zoo gehen würde um eine Kuh zu sehen ;)

Nichts desto trotz habe ich also endlich meine Pflicht erfüllt und ich kann die lange erwarteten Fotos eines Kängurus und eines Koalas liefern.

Hier kann man deutlich sehen, dass ich mich nicht verändert habe, ich bin auch beim Fotos knipsen immernoch so schnell wie eh und je.

Ich hatte Glück, dass es sogar einen Koala gab der wach war (normalerweise schlafen die ja in den unmöglichsten Stellungen).

Ich habe mich immer schon gefragt wie die Knallgrünen Wellensittiche in der Natur nicht auffallen sollen, hier ist der Beweis. Es sind mindestens drei Wellensittiche zu sehen (Foto einfach anklicken um eine bessere Chance zu haben sie zu finden).

Zug nach Alice Springs

Der teuersten Teil meiner Reise ist zwischen Adelaide und Darwin. Ich habe mir einen Schlafwagen im Zug, dem Ghan, (was eine sehr gute Entscheidung war) und ein Hotel in Alice Springs gegönnt.

Auf der Zugfahrt habe ich dann zwei schweizerische Kartenspiele (Jassen) gelernt. Zum einen den Schieber das sehr ähnlich wie Schafkopf ist, aber nicht ganz so gut. Zum anderen Schellenjass der ganz nett ist und ich als Schafkopf für Anfänger bezeichnen würde.

Categories: de, Leben

Historisches Ereignis: Heiß.

2009-02-08 22:35

Gestern war ein denkwürdiger Tag. Ich habe den heißesten Tag Melbournes seit Beginn der Wetteraufzeichnungen miterlebt (46.4°C).

Categories: de, Verschiedenes

Big Day Out: Fazit

2009-01-24 22:35

Gestern war endlich der Große Tag, der Big Day Out 2009. Es war sozusagen mein Rock im Part Ersatz, wobei mein Wissen über die zu sehenden Band größtenteils von „noch nie gehört” bis „noch gar nie nicht gehört” reichte. Das machte die Auswahl teilweise einfach („ich gehe zu den Bands die ich kenne”), aber auch trickreich („Was mache ich in den restlichen 8 Stunden”).

Die Bands

Aber dank MySpace ist es einfacher denn je alle Bands im Voraus mal durchzuhören. Hier also die Bands bei denen ich schlussendlich gelandet bin (in chronologischer Reihenfolge)

The Grates

Ich würde The Grates (bei MySpace) als typischen Indie-Pop mit weiblicher Lead-Sängering bezeichnen. Gute Stimmung im Stadion, viele rumhüpfende Leute.

Unter anderem drei 15-jährige Mädels die sahen das sich Wasser trinke, obwohl ich einen über 18 Bändel hatte. Die wollten mir den Bändel abschwatzen. Doch selbst wenn ich ihn ihnen gegeben hätte, glaube ich kaum dass die Alkohl bekommen hätten, die sahen einfach viel zu minderjährig aus.

Cog

Ich habe nur kurz bei Coq (bei MySpace) reingehört, es war mir zu hart und nichtssagend, obwohl es sich auf MySpace vielversprechend angehört hatte.

Mercy Arms

Auch Mercy Arms (bei MySpace) hörten sich gut auf MySpace an (nach gutem Indie-Rock), waren aber nicht der Brüller. Das lag vielleicht auch an dem mini-kleinen Stadion (Ich habe keine Ahnung welchen Sport man darin betreibt, vielleicht Boccia?) inn dem sie spielten lag. Ich nutze die „Pause”, um mich während des Konzerts unter einer Treppe im Schatten zu verkriechen.

Sneaky Sound System

Bei Sneaky Sound System (bei MySpace) war das Stadion schon wesentlich voller. Wiederum Gute-Laune-Musik, nett zum anhören, aber irgendwie nichts besonderes (diese Meinung teilte ein Großteil des Publikums offesichtlich nicht).

Pendulum

Mit Pendulum (bei MySpace) gab es dann einen Drum and Bass Drum Act der nicht enttäuchte. Vorallem habe ich mich darüber gefreut den Voodo People Remix von Pendulum live zu hören, und nicht nur jeden Freitag in der Kantine aus der Konserve.

The Drones

Ich hatte keine Ahnung was mich bei The Drones (bei MySpace) erwarten würde, ich bin einfach mal als Lückenfüller vor Cut Copy hingangen. Irgendwie gar nicht meine Musik, also habe ich einfach die Zeit genütz um das Konzert gemütlich im Gras liegend zu genießen.

Cut Copy

Cut Copy (bei MySpace) war endlich mal einer der wenigen Bands die ich kannte. Die werden eigentlich in jeden Club in Syndey gespielt. Der Synthie-Indi-Pop passt einfach überall rein. Viele gut gelaunte Leute und endlich mal Leider die ich schonmal gehört hatte.

The Prodigy

The Prodigy (bei MySpace) waren einfach genial. Der Auftritt war in einer riesigen Halle (Prodigy sprach von 40 000 Leuten, wieviel es wirklich waren weiß ich nicht), es war einiges los, aber Platz genug um zu tanzen (oder abzugehen wie Schmidts Katze).

Gepspielt wurde alles was man hören will, inkl. Out of Space (No good zu erwarten wäre zu gewagt). Die neuen Tracks hören sich durchaus nicht schlecht an.

Das Wetter

Aufmerksame Leser werden bemerkt haben, dass ich mich zwischendurch ausgeruht habe. Bei gefühlten Temperaturen um die 32-33°C war dies auch bitter nötig. Das hört sich nicht so wild an. Im Schatten ist es das auch nicht, aber in der prallen fast senkrecht stehenden Sonne schon (laut Wikipedia kann direkte Sonneneinstrahlung die Tempreatur bis zu 8°C erhöhen). Dennoch bin ich wirklich froh dass das Festival nicht einen Tag später war, bei gefühlten Temperaturen bis zu 38°C.

Wenn man genug trinkt (wobei ich es eine Frechheit finde dass ein Wasser (600ml) AUD $4 (2 Euro) gekostet hat) und hin und wieder Päuschen im Schatten einlegt. Für alle besorgten: natürlich habe ich mich brav mit kostenloser Cancer Council Sonnencreme eingeschmiert und keinen Sonnenbrand davongetragen.

Organisation

Organisatorisch ist der Big Day Out ganz anders anders als Rock im Park. Am Eingang wurden Rucksäcke/Taschen kontrolliert (wie gründlich weiß ich nicht, ich war ohne unterwegs), abgetastet wurde soweit ich das gesehen habe aber niemand. Dafür musste man seine Wasserflasche wegschmeißen um zwei Meter nach dem Eingang eine neue zu kaufen.

Bändel, also „ich bin erlaubt hier drin zu sein”-Kennzeichnung gab es nicht, stattdessen gab es aber welche mit „über 18”, damit man weiß wer Alkohol trinken darf und wer nicht.

Die größte Ansammlung von Security gab es rund um die Theken die (soweit ich weiß ausschließlich) Alkohl ausgeschenkt haben, die sog. Bar Security. Wie man sieht ist Alkohol und Australien ein besonderes Thema. Ich persönlich hätte Securities z.B. in Stadion bei den Schmalen Aufgängen erwartet, wo die Leute Gleichzeitig zur Bühne und heraus wollten und sich gnadenlos blokiert haben. Anstehen und Einreihen ist in Australien aber gar kein Problem. Sei es beim Bus oder bei einem Festival, da ist (fast) kein Gedränge und Geschiebe, was erklärt warum man da keine Securities braucht.

Der großte Fauxpas war ungefähr eine Stunde vor dem Prodigy Konzert, rund um die Halle war das Wasser ausverkauft. Auserhalb gab es vielleicht noch Wasser, aber wer wollte sich schon, entgegen der einströmenden Menschenmasse, von der Halle wegbewegen. Aber Glücklicherweise gab es dann an einem Ende eine neue Wasserlieferung.

Silent Disco

Bei einem meiner letzten Kinofilme die ich im Kinodreieck vor meiner Abreise gesehen habe, Berlin am Meer gab es eine Szene von einer Party bei der die Leute Kopfhörer tragen um di Musik zu hören, betrachter hören also keine Musik.

Ich habe damals glaube ich jedem erzählt wie genial ich die Idee finde und dass ich gerne mal so eine Party schmeißen würde. Leider war mir die Schlange zu lang, aber immerhin habe ich endlich mal so eine Party gesehen. Es ist wirklich lustig Leute tanzen/rumhüpfen zu sehen ohne die Musik zu hören, vorallem wenn dann auch noch Lieder kommen die jeder kennt und alle lauthals mitsingen.

Der Heimweg

Der Heimweg war eine Sache für sich. Natürlich gab es Sonderzüge zurück in die Stadt und alles rund um den Bahnhof war recht gut organisiert. Wäre da nicht eine Polizeiaktion gewesen die alles über den haufen wirft.

An der Olympic Park Station wurde noch entschuldigt dass die Züge deswegen Verpätung haben und sogar vorgeschlagen Lieder zum Zeitvertreib zu singen. Dennoch hat es nicht lange gedauert und ich hatte mich schon gefreut in 20 min an der Central Station zu sein, jedoch stoppte der Zug zwischendrin einige Male, Über die Lautsprecher war zu erfahren, dass in Redfern (eine Station vor Central Station) seien Leute über die Gleise gerannt, wesegen die Polzei den Bahnhof bis auf ein Gleis gesperrt hat, dies würde zu Verzögerungen führen.

Nach einer Stunde (statt unter 20 min) in Redfern angekommen, wurde dann wiederum per Lautsprecher mitgeteilt dass man besser hier aussteigen würde und in die Innenstadt laufen, anstatt zu warten dass der Zug doch noch irgendwann weiterfahren würde. Also sind alle ausgestiegen und heimgelaufen. Ich hatte keine Ahnung wo ich hin musste, aber einfach allen Nachlaufen hat funktioniert (außerdem gab es hin und wieder Straßenschilder mit „City ist in dieser Richtung”. Gut dass ich in Surry Hills wohne, da waren es von Redfern nur ca. 25 Minuten zu Fuß.

Fazit

Es war ein großer Tag mit richtigem Festival flair obwohl es nur ein Tag lang war. Gute Musik gab es auch, was will man mehr. Trotzdem freue ich mich natürlich wieder darauf mit tausenden von Hlgeistlern auf ein mehrtägiges Festival zu fahren.

Categories: de, Leben, Musik, Festival

By Volker Mische

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